Sommerlager 2011

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In diesem Jahr ging es ans Mittelmeer. Genauer zu den griechischen Inseln. Während einer Woche (09. – 16. Juli 2011) verbrachten wir eine Woche im Zelt und begleiten dabei Odysseus auf seiner Irrfahrt.
Die Wiler Zeitung brachte am 22. Juli 2011 einen Bericht über das Lager. Und auch die Wiler Nachrichten berichtete am 28. Juli 2011 über das Lager.

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Samstag, 09.07.2011

Nun war es endlich soweit. Das Sommerlager 2011 konnte beginnen. Pünktlich (oder zumindest fast) trafen am Samstagmorgen, um 10:15, rund 40 Kinder, Leiter und Hilfsleiter des Cevi Wil beim KGH ein. Nachdem das Gepäck im Andrioli verstaut war, wurden wir alle von Telemachos begrüsst. Telemachos ist der Sohn des Odysseus und er hat ihn seit seinem Weggang aus Ithaka nicht mehr gesehen. Und das ist nun schon vor über 10 Jahren passiert. Nach dieser langen Zeit will er seinen Vater endlich finden. Und auch die Frau von Odysseus, Penelope, hat Sehnsucht nach ihrem Mann. So baten uns die beiden, Telemachos bei der Suche nach Odysseus zu helfen. Über Wattwil, Uznach und Glarus gelangten wir zu unserem Lagerplatz, welcher im Eingang des Klöntals lag. Als wir dort eintrafen, fanden wir sogleich auch Odysseus. Er erzählte uns von dem Krieg gegen die Trojaner, den er natürlich gewonnen hatte, und dass er nun endlich nach Hause will. Doch dafür müssten wir zuerst die Schiffe (Lagerbauten) wieder auf Vordermann bringen. Und so entstanden im Verlauf des Nachmittags die meisten Lagerbauten, welche wir so brauchen. So etwa ein Sarasani, die Schlafzelter, eine Waschstelle und eine Dusche. Wer nicht beim Lagerbau beschäftigt war, konnte seine Zeit mit Sport vertreiben. Nach dem ersten Nachtessen, den obligatorischen Ämtlis und der Stille, ging es zum ersten Mal in die Lagergruppen. Dort bastelten wir uns alle eine Gruppenfahne, welche dann am Fahnenbaum aufgehängt wurde. Trotz der Tatsache, dass es die erste Lagernacht war, war es erstaunlich schnell ruhig in den Zelten.
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Sonntag, 10.07.2011

Am Sonntag stand, nach dem Frühstück und den Ämtlis, nochmals Lagerbau auf dem Programm. Wir bauten noch alles fertig, was wir am Samstag nicht geschafft hatten, So bekamen einige Zelter noch Schuhgestelle und auch das Schiff wurde fertig gestellt. Nach dem Mittagessen wurden wir erneut von Odysseus begrüsst. Er teilte uns mit, dass die Vorbereitungen zur Abfahrt fast fertig waren. Leider fehlten ihm noch ein paar Kleinigkeiten, etwa Teile des Segels. Doch zum Glück gab es in der Nähe eine Handelsstation, wo wir diese Sachen erwerben konnten. Und so stiegen wir gleich in den Handel ein. Es wurde gefeilscht und geboten, Geld und Waren hin und her geschoben und manchmal kreuzten ein paar Räuber den Weg. Doch zum Schluss hatten wir alles für das Schiff zusammen. Am Abend war dann der Gottesdienst angesagt. Auch hier drehte sich alles um die Schifffahrt und das Vertauen auf Gott, auch in stürmischen Zeiten. Nach dem Gottesdienst stellte sich jede Gruppe mit ihrer Gruppenfahne vor. Eine machten das spielerisch mit Würfeln, andere lasen aus der Zeitung vor und Dritte suchen hinter hohen Bergen und tiefen Tälern nach den passenden Gruppenmitgliedern. Nach einem feinen Dessert war es dann auch schon wieder Zeit für den Schlafsack.
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Montag, 11.07.2011

Am Montagmorgen begrüssten uns zwei Lotusesser auf ihrer Insel. Sie luden uns auch prompt ein, eine Weile bei ihnen zu bleiben und das Leben zu geniessen. Und so genossen wir an diesem Vormittag eine Massage, hören Black Stories zu (und versuchten deren Hintergründe zu erraten), musizierten, übten uns im Jonglieren, testen unsere Tastsinne und versuchten nicht von der Slackline zu fallen. Nach diesem eher geruhsamen Vormittag gab es ein feines Mittagessen. Nach den Ämtlis war dann der Lagerkiosk offen. Dieser wurde wie immer gut besucht (man könnte fast glauben, man bekäme sonst nichts zu essen). Nach der Freizeit und dem Höck für die Leiter wurden wir wieder von Odysseus und seinem Sohn Telemachos in Empfang genommen. Die hatten eine unangenehme Überraschung für uns. Unsere Schiffe waren nämlich angerostet, da wir viel zu lange bei den Lotusessern waren. Und nun mussten wir die Schiffe reparieren (wieder einmal). Die notwendigen Ersatzteile konnten wir bei einem Postenlauf erwerben. Doch das war gar nicht so einfach. So mussten wir etwa dem Schmied helfen, Steine zu sammeln, für den Bauer Wasser holen, die Holzfällerin im Armdrücken besiegen, bei einem Blinden einen Blindenparcours absolvieren oder für den betrunkenen Seemann einen Liebesbrief schrieben. Diesen brauchte er nämlich, da er sich in die Wirtstochter verguckt hatte. Weiter begegneten wir einer alten Frau, welche oft wirres Zeug redete oder einem Piraten, für den wir neue Kugeln erstellen mussten. Nachdem alle Posten absolviert waren, hatten wir nun die Ersatzteile für das Schiff zusammen und Odysseus konnte seine Reise endlich fortsetzten. Vor dem Abendessen bekamen wir dann von Ailos noch einen Sack mit Winden und er liess uns nur den Wind nach Ithaka aus dem Sack. So konnten wir auf schnellstem Weg in die Heimat zurück segeln. Am Abend trafen wir uns, nach der Stille im Essraum, zum Gruppenabend. Während die einen in der Gruppe sich bereits auf den Tagesausflug am nächsten Tag vorbereiteten, jagten andere Ameiseneier, welche in einem Koffer abgelegt worden waren.
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Dienstag, 12.07.2011

Heute war der Tag des grossen Ausflugs. Nach dem Morgenessen fasste jede Gruppe ihren Lunch, bereitete das Gepäck vor und dann ging es auch schon los. Die eine Gruppe zog es an den Eingang des Glarnerlandes, eine andere Richtung Linthal, und der grosse Rest wanderte um, zum oder vom Klöntalersee zum Lagerplatz zurück. Da bei einigen Gruppen auch ein Rettungsschwimmer dabei war, konnten sich diese etwas im See abkühlen. Für die anderen blieb leider nur das Fussbad. Am späteren Nachmittag trafen dann die vier jüngsten Gruppen wieder beim Lagerplatz ein. Nachdem das Material verstaut war und alle geduscht hatten, gab es das Nachtessen. Und anschliessen sangen und spielten wir noch etwas im Essraum. Dazwischen hatten wir selbstverständlich auch noch die Stille. Die drei älteren Gruppen machten einen Zweitagesausflug. Das heisst, jede Gruppe suchte sich unterwegs einen geeigneten Schlafplatz. Dort wurde dann auf dem offenen Feuer das Nachtessen zubereitet.
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Mittwoch, 13.07.2011

Der Mittwoch begrüsste uns mit viel Regen. Für diejenigen, welche bereits am Dienstag ins Lager zurückgekehrt waren, war das weniger tragisch. Die hatten alle ein sicheres Zelt und konnten den Vormittag mit Ateliers verbringen. Dort bastelten wir verschiedene Figuren aus Tontöpfchen. Die anderen, welche auf dem Zweitagesausflug waren, hatten weniger Glück. Sie mussten bei teils strömenden Regen noch ins Lager zurückkehren. Nachdem alle glücklich zurück waren und das Mittagessen gegessen hatten, begegneten wir wieder Odysseus. Er fragte uns, wie wir die letzten Tage so erlebt hatten. Ganz erstaunt war er, dass es uns in so verschiedene Richtungen verschlagen hatte, da wir doch von Ailos nur den Wind in Richtung Ithaka bekommen hätten. Da meldeten sich die beiden Kapitäne und gestanden, dass sie vor lauter Neugierde den Sack geöffnet hätten und dabei waren alle anderen Winde auch rausgekommen (deshalb wohl auch das schlechte Wetter). Am Nachmittag wäre dann Baden auf dem Programm gestanden. Doch da es immer noch regnete, reichte es höchstens für eine Dusche. Und so verbrachten wir den Nachmittag mit Spielen, Singen und Basteln (Freundschaftsbändchen standen auch in diesem Jahr wieder hoch im Kurs). Nach dem Nachtessen, den Ämtlis und der Stille wäre eigentlich ein Geländespiel angesagt gewesen. Aber eben das Wetter. Und so trafen wir uns alle im Essraum, wo wir Zeuge wurden, wie Telemachos von Unbekannten entführt wurde. Zwar konnte Odysseus noch zwei der Entführer unschädlich machen, aber sein Sohn war weg. Deshalb machten wir uns sofort daran den Aufenthaltsort der Entführer heraus zu finden. Dazu mussten wir in einem „Just in Time“ Jeopardy Kartenteile erspielen. Zusätzlich konnten wir auch Teile für die Speere gewinnen (schliesslich wollten wir Telemachos wieder befreien). Das Spiel war recht lehrreich. So erfuhren wir, dass Chries und Chies nicht das Gleiche ist, das der Gründer des Cevi nicht George Orwell hiess oder dass der Samariter ein Knoten ist. Nachdem die Karte komplett zusammengesetzt war, machten wir uns zum Versteck der Entführer auf. Nach einem kurzen Kampf befreiten wir Telemachos von seinen Fesseln.
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Donnerstag, 14.07.2011

Auch heute war das Wetter nicht das Gelbe vom Ei. Es regnete fast den ganzen Tag. So konnten wir am Morgen zuerst mal eine Stunde länger schlafen. Nach dem Morgenessen und den Ämtlis stand Sport auf dem Programm. Bei verschiedenen Fangisarten (z.B. Dönerfangis) oder Seilziehen konnten wir uns austoben. Als ob es nicht schon genug nass wäre (oder vielleicht auch gerade deswegen) suhlten sich nach dem Mittagessen noch ein paar Leiterinnen und Jungs im Schlamm. Am Nachmittag trafen wir dann wieder auf Odysseus, Telemachos und seine Kapitäne. Doch die Kapitäne wirkten irgendwie anders, Sie hatten sich in Tiere verwandelt. Daran konnte nur die böse Zauberin Kirke schuld sein. Nun mussten wir ein Gegenmittel für den Zauber finden. Doch um dieses Mittel zu finden, brauchten wir zuerst die passenden Rohstoffe. Diese konnten wir bei verschiedenen Rohstoffhändlern erspielen und nachher zu unserem Platz transportieren. Leider wimmelte es unterwegs nur so von Räubern. Einerseits Räuber aus den anderen Gruppen, andererseits auch noch die Hilfsleiter. Damit wir die Rohstoffe dennoch bis zu unserem Platz brachten, wurde der Transporter immer von einem Bewacher begleitet, der die Räuber verjagen und die Fracht beschützen musste. Nach einem intensiven Nachmittag hatten wir alle Zutaten für das Gegenmittel zusammen und konnten die Kapitäne wieder in menschliche Wesen zurück verwandeln. Nach dem Geländespiel ging es dann gleich in die Gruppen, wo wir unser Nachtessen selber kochten. So machte sich jede Gruppe zu ihrem Gruppenplatz auf. Dort musste zuerst ein Feuer entzündet werden, dann konnte der Topf für das Essen aufgesetzt werden. Je nach Kochkünsten der Leiter oder Hilfsleiter schmecke das Nachtessen mehr oder weniger gut. Doch auch dieser Abend war mal zu Ende und so herrschte um 23:00 Stille über dem Lagerplatz (ausser bei den Leitern).
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Freitag, 15.07.2011

Heute ist bereits der zweitletzte Lagertag. Odysseus hatte von Telemachos erfahren, dass in Ithaka einige seinen Thron und seine Frau begehrten. Um das zu verhindern, mussten er sich für die Rückkehr rüsten. Und damit er nicht alleine ist, wollte Odysseus die Besten seiner Begleiter mitnehmen zu dieser Auseinandersetzung. Und um die Besten zu bestimmen, veranstalteten wir olympische Lagerspiele (wir sind schliesslich Griechen). Bei diesen Spielen kämpften wir bei verschiedenen Posten um Punkte. So musste man seine Treffsicherheit beim Bogenschiessen beweisen, sein Wissen bei einem Quiz unter Beweis stellen, seine Kräfte beim Seilziehen zeigen, seine Geschicklichkeit beim Nageln zeigen und in einem Hindernissparcorde möglichst schnell sein. Und die ganz mutigen konnten sich beim Baumklettern beweisen (abgestürzt ist aber niemand). Und so ging dieser Morgen schnell vorüber und nach dem Mittagessen, den Ämtlis und der freien Zeit, stand schon wieder der Lagerabbruch auf dem Programm. Unter der Führung von Schakal wurde alles abgebrochen, was wir nicht mehr brauchten. So verschwand ein grosser Teil der Kinderzelter, die Küche wurde auf das Notwendigste ausgeräumt und auch die Dusche wurde abgebrochen. Am Abend begrüsste uns dann Odysseus erneut im Essraum. Da er von der Reise noch sehr viel Geld übrig hatte, konnten wir das im anschliessenden Casino verzocken. Beim Roulette, Tschau Sepp, Black Jack, Würfeln, Lotto, Dart oder einem Quiz konnte man sein Geld los werden. Am Schluss gab es ein paar, die mehr als am Anfang hatten, viele mit weniger und ein paar waren ganz pleite. Nach einem feinen Dessert und dem Tagesschluss, brach die letzte Nacht an. Da die meisten Kinderzelter bereits abgeräumt waren, konnte man entweder im Essraum, unter dem Sarasani oder sogar unter freiem Himmel schlafen. Und da morgen das Lager sowieso zu Ende war, wurde es für einige eine doch eher kurze Nacht.
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Samstag, 16.07.2011

Am Samstag stand dann noch der restliche Lagerabbau auf dem Programm. Der musste auch noch gemacht werden, obwohl einige nicht mehr ganz aus den Augen sahen. Nachdem fast alles abgeräumt und der Platz gesäubert war, brachen wir zur Rückreise nach Wil auf. Über Glarus, Uznach und Wattwil kehrten wir ins geliebte Städtchen im Fürstenland zurück. Dort erwarteten uns bereits die Eltern und auch Odysseus konnte seine Penelope endlich in die Arme schliessen (nachdem die Nebenbuhler verjagt worden sind). Nun ist also das Sommerlager 2011 bereist wieder vorbei. Was bleibt ist ein Haufen dreckige und nasse Wäsche, sowie viele schöne Erinnerungen an eine spannende Woche, auch wenn das Wetter nicht immer so war, wie es sein sollte (fail).
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Gruppen

So ein Zeltlager besteht ja nicht nur aus Zeltern, sondern auch aus den Leuten, die darin wohnen. Und so haben wir in diesem Jahr die Teilnehmer auf sieben Gruppen aufgeteilt. Angefangen bei den Ältesten (Ailos, Skiron und Phalanx), über die Mittleren (Phaiaken und irgend ein Philosoph), bis hin zu den jüngsten beiden Gruppen (Myrus und Skylla). Für das leibliche Wohl sorgte auch in diesem Jahr die Küche mit Bruno, Lukas, Tabea, Melanie und Claudio. Für Notfälle aller Art und auch für sonst alle Sorgen und Nöten waren auch in diesem Jahr wieder Rosita und Daniela zuständig. Damit auch im Hintergrund alles funktionierte waren Max, Serge, Virus, Stefan und Pluto zuständig.
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